DER ZERBROCHENE SCHLÜSSEL

von Bente Jonker

 

Theater der Jungen Welt Leipzig

 

Premiere: 05.09.2009


Fotos: Tom Schulze


BESETZUNG

Reinhart Reimann  (Erzähler, Meer, Möwe)

Anke Stoppa  (Stella)

Detlef Vitzthum  (Erzähler, Mond, Oma Kraak)

Friederike Ziegler  (Luna)

 

Regie: Stephan Beer

Ausstattung: Martin Käser

Dramaturgie: Marion Firlus


PRESSESTIMMEN

Theater der Jungen Welt Leipzig glänzt mit der Eröffnungspremiere »Der zerbrochene Schlüssel«

... Das Stück für Kinder ab sieben Jahren zeigt auf spielerische Weise, wie sich Mauern aus Stein und solche aus Vorurteilen einreißen lassen. Damit liefert das Theater einen gelungenen Beitrag zum in diesem Herbst alles beherrschenden Thema Friedliche Revolution - ganz ohne pädagogischen Zeigefinger.

... die Inszenierung am Lindenauer Markt, die am Samstagnachmittag Premiere feierte, überzeugt auf der ganzen Linie. Schon der Bühnenaufbau verdeutlicht eindrucksvoll den Grundkonflikt: Eine Mauer mit durchsichtiger Gazewand trennt den Raum in zwei Teile, die Zuschauer nehmen auf beiden Seiten Platz und ergreifen so automatisch die Partei eines der beiden Mädchen.

Regisseur Stephan Beer betont das Spielerische und Märchenhafte und nimmt so dem ernsten Thema die Schwere...

Das aufgedreht-fröhliche Spiel von Friederike Ziegler (Luna) und Anke Stoppa (Stella) wirkt ansteckend. Detlef Vitzthum und Reinhart Reimann ergänzen in mehreren Rollen als tendenziell ruhige männliche Erwachsenen-Pendants. Eine der komischsten Szenen des Stückes ist Reimanns Kurzauftritt als hysterische Lachmöwe - dieses Gelächter wirkt ansteckend.

Am Ende fügen Luna und Stella ihre Schlüsselhälften zusammen und bezwingen die Mauer. So ist dem Theater der Jungen Welt zum Beginn der Spielzeit 2009/2010, die bundesweit im Zeichen der Friedlichen Revolution steht, eine wunderbar kindgerechte Parabel auf die Wiedervereinigung gelungen. Für die erwachsenen Zuschauer beispielhaft, wie sich Unterschiede und Vorbehalte im kindlichen Spiel überwinden lassen.

... Dieser Nachmittag steht im Zeichen der Hoffnung, ganz ohne Kitsch.

Nina May, Leipziger Volkszeitung, 07.09.2009