TITUS

von Jan Sobrie

 

Deutschsprachige Erstaufführung

 

Theater Magdeburg

Premiere: 12.10.2006

 

Übernahme ans Grips Theater Berlin

Berliner Premiere: 28.02.2008

 

Einladung zum 9. Deutschen Kinder- und Jugendtheatertreffen »Augenblick mal!« im Mai 2007 in Berlin



BESETZUNG

Robert Neumann

 

Regie: Stephan Beer

Ausstattung: Dorothee Neuling

Dramaturgie: Helge Hübner


PRESSESTIMMEN

...Diese Inszenierung für Mädchen und Jungen wird von einem hervorragenden Schauspieler gespielt: leise, schnell, witzig, direkt. Der Text eines belgischen Autors und Schauspielers wurde von einem jungen deutschen Regisseur wahrhaftig, unprätentiös, zärtlich und nuancenreich - alles in allem überhaupt nicht deutsch - inszeniert. Videoeinspiele, kraftvolle Musik und Bühneneffekte sind wirkungssicher, gleichwohl unaufdringlich eingesetzt. Die Inszenierung begreift Pubertät als Chance, auch wenn es um Leben und Tod geht...

Jürgen Zielinski,

Kurator des Kinder- und Jugendtheatertreffens in seiner Einladungs-Begründung

 

Jugendtheater beschäftigt sich viel mit Außenseitern und Problemkindern. Meist aber entsteht bei ihrer Darstellung dann durch schauspielerische Überambition der paradoxe Effekt, dass die Figur nicht nahe kommt, weil man beim Zuschauen Abwehr gegen allzu expressiv zur Schau gestelltes Unglück und Anderssein empfindet und daher beim Zuschauen instinktiv den Wunsch verspürt, sich von ihr zu distanzieren...

In Stephan Beers Inszenierung ist das ganz anders. Hier steht man zunächst ein wenig fassungslos, bald aber entwaffnet vor dem Unglück des Jungen Titus...

Esther Slevogt, Kritik im Rahmen des Kinder- und Jugendtheatertreffens, 07.05.2007

  

... Die Inszenierung von Stephan Beer gibt einen tiefen Einblick in den labilen Gemütszustand von Titus. Trotz verletzlicher Seele zeigt sich der Junge nach außen hin stark. Dabei schmerzt es ihn mehr als alles anderes, dass sein Vater ihn lieber zum Psychiater schickt, statt sich seine Probleme anzuhören. Grandios, wie Robert Neumann dabei in die unterschiedlichsten Rollen schlüpft, den röchelnden Seelenklempner als Quasimodo parodiert oder die verklemmten Loser aus der Schule nachahmt. Er weint um seine Oma, ist wütend auf seinen Vater und durchleidet obendrein die Qualen der Pubertät. Ein dichtes Psychogramm mit einer unüberhörbaren Botschaft: Niemand sollte allein erwachsen werden müssen.

Ulrike Borowczyk, Berliner Morgenpost, 04.03.2008

  

...dieser von einem expressionistischem Bühnenbild und kluger Videoregie geformte Blick ins Innere eines Heranwachsenden (ist) bemerkens- und sehenswert.

Tom Mustroph, Zitty, 01.04.2008

 

 ...Robert Neumann spielt in diesem eindrucksvollen Ein-Personen-Stück überzeugend und variabel einen Jungen, der nicht aus noch ein weiß...

Das alles ist diffizil und eindringlich von Stephan Beer inszeniert...

Ingeborg Pietzsch, Neues Deutschland, 07.04.2008

 

...Robert Neumann gelingt es, die Zerrissenheit des Jungen zu zeigen, und dabei sind wunderbare Szenen zu sehen... Die Zuschauer werden sehr nahe an Titus' Gefühle herangeführt, an sein Glück und seinen Kummer mit Tina, deren Mutter ihn ablehnt und die ihm einen Abschiedsbrief geschrieben hat. Man fühlt seine Wut und seine Trauer über den Vater, der Fleischer ist und für ihn nur die Worte »Ja« und »Nein« hat und schon zum dritten Mal vergaß, ihn von der Klassenfahrt abzuholen. Man erlebt die Sehnsucht nach der unbekannten Mutter und der gerade verstorbenen Oma... Beeindruckend das Spiel des jungen Schauspielers... Gut auch, die genaue Regiearbeit des ebenfalls noch jungen Regisseurs, dem sehr viele Details sehr gut gelungen sind.

Magdeburger Volksstimme, 16.10.2006